Weniger verbraucht, viel zurückgewonnen

Unternehmen arbeiten seit einigen Jahren verstärkt daran, ihre Energieeffizienz zu erhöhen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen senken sie ihre Kosten für Strom oder Gas, wenn sie Produktions-, Heiz- oder Kühlanlagen sanieren lassen. Zum anderen engagieren sie sich für den Klimaschutz und helfen dabei, den CO2-Ausstoß zu verringern. „Viele Betriebe haben den Wunsch, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, wissen jedoch nicht, wie sie dieses Ziel erreichen können. Deshalb kommen sie auf uns zu und wir suchen gemeinsam mit unseren Ingenieuren nach den besten Lösungen“, erläutert Thomas Wagner, Leiter Geschäftskundenvertrieb bei den Stadtwerken Gießen (SWG). Vor allem zahlreiche mittelgroße und große Unternehmen und auch einige soziale Einrichtungen aus der Region Mittelhessen sind diesen Weg bereits gegangen – mit Erfolg, wie die Beispiele Brühlsche Universitätsdruckerei und Gießener Anzeiger belegen. Beide haben in den Jahren 2010 und 2011 nach Möglichkeiten gesucht, die Kosten für Wärmeenergie im Gebäudekomplex am Urnenfeld in Gießen-Wieseck zu senken.

Bezug von Wärme erheblich reduziert
Seit über einem Jahr verfügen sie nun schon über einen Anschluss ans Fernwärmenetz der SWG und eine technisch optimierte Wärmeverteilung. „Die Zahlen zeigen, dass diese Lösung zu erheblichen Einsparungen führt. Nehmen wir die ersten vier Monate dieses Jahres als Beispiel: Von Januar bis April hat sich der Wärmeverbrauch jeweils zwischen 13 und 42 Prozent im Vergleich zu den Vorjahresmonaten reduziert“, erklärt Willi Schwarz, Projektingenieur bei den SWG, und versichert: „Bei unseren Berechnungen sind die Wetterbedingungen während der beiden Jahre mit eingeflossen. Die Einsparung hat also nichts damit zu tun, dass der Januar 2012 wärmer war als der Januar 2011.“ Die angepeilte Marke von durchschnittlich rund 30 Prozent Einsparung erreicht die neue Anlage somit.

Abwärme in Heizkreislauf genutzt
Unter anderem zeichnet sich die modernisierte Anlage mit Fernwärmeanschluss dadurch aus, dass die Abwärme aus der sogenannten thermischen Nachverbrennung optimal genutzt wird. Das Verfahren der thermischen Nachverbrennung setzt die Brühlsche Druckerei ein, um Abgase zu reinigen, die beim Druckprozess entstehen. Vor dem Umbau der Anlage kam diese Abwärme nur teilweise im Heizkreislauf zum Einsatz. „Es ging eine ganze Menge verloren. Jetzt nutzen Brühlsche Druckerei und Gießener Anzeiger dieses Potenzial, das wir bei einer gründlichen Analyse zu Anfang des Projekts ausfindig gemacht haben, in weitaus größerem Umfang“, erläutert Willi Schwarz. Er ist sich sicher: „In vielen Unternehmen gibt es solche Möglichkeiten, die lediglich ausgeschöpft werden müssen.“

EnergieKonzern

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