Die Stadtwerke Gießen AG (SWG) weisen die Kritik des Gießener Mietervereins an der Gaspreisanhebung zum Januar 2005 in einer gestern veröffentlichten Pressemeldung zurück. Es entspreche nicht den Tatsachen, so die SWG, dass es sich bei Veränderungen im Gaspreisniveau im Gegensatz zur Ölpreisentwicklung lediglich um Aufwärtsbewegungen handele. Erst am 1.1.2004 sei der Gießener Gaspreis gesenkt worden. Innerhalb der letzten drei Jahre haben die SWG insgesamt drei Senkungen und zwei Erhöhungen dieser Preise verwirklicht. Gesenkt wurden die Preise am 1.10.2001, am 1.4.2002 und letztmalig am 1.1.2004. Erhöhungen führte der örtliche Versorger am 1.1.2003 und am 1.10.2004 durch.Fakt sei aber auch, dass die SWG wie bundesweit üblich per Liefervertrag an die Entwicklung des Ölpreises gebunden sind und sich hier vorerst keine Änderung abzeichnet. Mit dem Vorlieferanten Ruhrgas AG sei ein längerfristigen Liefervertrag abgeschlossen, in dem eine Bindung des Gaspreises an die Entwicklung des Heizölpreises fixiert sei. Hiernach ändere sich der Bezugspreis der Stadtwerke vierteljährlich nach einem arithmetischen Mittel des vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Heizölpreises für durchschnittliche Abnahmemengen. Allerdings sehen die SWG im Gegensatz zum hiesigen Mieterverein diese Bindung keinesfalls als überholt an. Denn der Erdgaspreis ist ein Marktpreis. Wichtigster Wettbewerber in den meisten europäischen Ländern ist das Heizöl als die maßgebliche „energetische Leitwährung“, weil es in den Anwendungen Erdgas ersetzen kann. Das Erdgas kann sich deshalb, was eine Preisentwicklung angeht, von Entwicklungen auf den Primärenergiemärkten nicht abkoppeln. Ein Preisanstieg ist auch beim Erdgas unvermeidlich, wenn, wie aktuell, der Preis für Heizöl ansteigt.