SWG unterstützen Klein-Lindener Fußballfrauen

SWG-Unternehmenssprecher Ulli Boos und Stephanie Orlik aus dem SWG-Marketing (stehend links außen) besuchten die 1. Frauenmannschaft des TSV Klein-Linden anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags, den Vorstand Gerhard Kerzmann (dritter von rechts) und Anke Lörch (Abteilungsleiterin Fußball, stehend zweite von rechts) für den Verein unterschrieben. Trainer 
Daniel Bäcker (ganz rechts) und das Team freuen sich über die Unterstützung.

Die Stadtwerke Gießen und die 1. Frauenfußballmannschaft des TSV Klein-Linden arbeiten für die kommenden drei Jahre zusammen.

 

 

Frauenfußball boomt. Das lässt sich nicht nur an immer mehr Übertragungen im Fernsehen ablesen, sondern auch ganz real in der Region Mittelhessen beobachten. Etwa beim TSV 1889 Gießen-Klein-Linden e.V. Der Verein bietet Frauen bereits seit 2011 die Möglichkeit, Fußball zu spielen – organisiert im Ligabetrieb. Und das durchaus erfolgreich. Die erste Mannschaft kickt im zweiten Jahr in der Hessenliga mit – also in der höchsten Spielklasse im Landesverband. „Wir haben die Hoffnung, auch in dieser Saison die Liga zu halten“, erklärt Anke Lörch, Abteilungsleiterin Fußball beim TSV Klein-Linden. In dieser Funktion war sie maßgeblich an den Vertragsverhandlungen mit den Stadtwerken Gießen (SWG) beteiligt, die kürzlich zum Abschluss kamen. „Eine so engagierte Mannschaft in einem so aktiven Traditionsverein unterstützen wir gern“, begründet SWG-Unternehmenssprecher Ulli Boos die auf drei Jahre angelegte Kooperation.

 

Finanzielle Hilfe

Um den Spielbetrieb für die 1. Mannschaft aufrecht zu halten, braucht der TSV Klein-Linden relativ viel Geld. Zwar gibt es – anders als bei Männern in dieser Klasse – keine Siegprämien oder andere finanzielle Anreize für die Spielerinnen, Kosten entstehen aber trotzdem. Ein zentrales Thema sind die Auswärtsspiele. Denn für die gilt es bisweilen, einige Kilometer zurückzulegen –wenn das Team etwa in Kassel, Calden, Rüsselsheim oder Wiesbaden antreten muss. Um dorthin zu gelangen, leiht sich der TSV Klein-Linden Kleinbusse bei anderen Vereinen. Die dafür fälligen Gebühren sind zwar überschaubar, summieren sich mit den Spritkosten aber dann doch zu stattlichen Beträgen.

Unabhängig davon, dass zwei Neunsitzer ökologisch und ökonomisch immer sinnvoller sind als vier oder fünf Pkw, gibt es in Kleinlinden keine echte Alternative zu diesem Vorgehen. „Eine Besonderheit unserer 1. Mannschaft ist es, dass hier viele Studentinnen mitspielen, die üblicherweise kein eigenes Auto haben“, beschreibt Anke Lörch die Situation und ergänzt: „Die Unterstützung der SWG hilft uns auch dabei, die Fahrtkosten aufzubringen.“

 

Die Kooperation zwischen den Fußballfrauen des TSV Klein-Linden und den SWG beschränkt sich aber nicht auf die beschriebene finanzielle Hilfe. Das Team läuft künftig in neuen Trikots auf. Darüber hinaus bekamen alle Aktiven eine große, funktionelle Tasche. „Es ist einfach ein schönes Bild, wenn die Mädels einheitlich ausgestattet aus den Bussen steigen“, freut sich Anke Lörch.

 

Wichtige Basisarbeit

Die 1. Frauenfußballmannschaft des TSV Klein-Linden ist nicht das erste Sponsoringprojekt der SWG mit dem rührigen Mehrspartenverein. Tatsächlich besteht schon seit 2015 eine Kooperation mit dem Inklusionsteam Fußball-ID. „Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem TSV Klein-Linden auf allen Ebenen war ein wichtiger Grund für uns, auch beim Frauenfußball einzusteigen. Mindestens genauso wichtig ist aber das Konzept, das die Fußballerinnen so konsequent verfolgen“, führt Ulli Boos weiter aus. Tatsächlich kann sich, was hier in den vergangenen Jahren entstanden ist, sehen lassen. „Uns war von Anfang an klar, dass wir einen funktionierenden Unterbau brauchen, wenn wir sportlich erfolgreich sein möchten“, erzählt Anke Lörch. Heißt: Mädchen, die Fußball im Verein spielen und früher oder später zu den Frauenmannschaften stoßen. Doch diese jungen Spielerinnen kommen nicht von allein. „Den Grundstein haben wir vor rund zehn Jahren mit einer Ferienpass-Aktion gelegt. Damit konnten wir die ersten Kinder für uns gewinnen“, erinnert sich Anke Lörch. Später kamen AGs in Schulen hinzu. Und auch eine in Kooperation mit einem bekannten regionalen Sender organisierte Fußballschule speziell für Mädchen lockte viele neue Spielerinnen an. Heute kicken rund 80 Mädchen und junge Frauen zwischen 5 und 16 Jahren beim TSV Klein-Linden. Einige, um vor allem Spaß zu haben, andere mit sportlichen Ambitionen. So ist eines der beiden U16-Teams in der Hessenliga für Jugendliche unterwegs. „Diese Spielerinnen haben meist das Potenzial für die 1. Mannschaft“, weiß Anke Lörch.

Auch die nächste Ausbaustufe haben die Verantwortlichen beim TSV Klein-Linden bereits im Blick. Denn nach wie vor möchten viele Kinder und Jugendliche – Mädchen wie Jungs – im Verein Fußball spielen. Dafür braucht es kompetente, idealerweise lizensierte Trainerinnen und Trainer. „Ebendie versucht der Verein aus dem Kreis der 1. Mannschaft oder der älteren Juniorenteams zu rekrutieren“, verrät Anke Lörch. Und auch das gelingt: „Bislang konnten wir so schon fünf Spielerinnen dafür gewinnen, die Ausbildung zu absolvieren und eine unserer Mädchenmannschaften zu übernehmen.

 

Spannendes Saisonfinale

Aus rein sportlicher Sicht hätte die Saison etwas besser laufen können. Tatsächlich hatten die Klein-Lindener Fußballerinnen bislang nie etwas mit dem Abstieg zu tun. In diesem Jahr bleibt es aber wahrscheinlich bis zum Schluss spannend. Denn das Team muss mit personellen Problemen kämpfen. Nicht, weil sich einige Spielerinnen verletzt hätten, sondern wegen des bereits erwähnten hohen Anteils von Studentinnen. Der Zusammenhang ist nicht offensichtlich, aber schnell erklärt: Die Ferien zwischen dem Winter- und dem Sommersemester fallen komplett in die Saison. Und in diesem Frühjahr nutzten besonders viele Spielerinnen die vorlesungsfreie Zeit, um nach Hause zu ihren Familien zu fahren, und fehlten folglich auf dem Platz. Doch weil jetzt wieder alle an Bord sind, ist die Hoffnung groß, dass der TSV Klein-Linden die Liga halten kann. Aktuell hat die Mannschaft einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Am 18. Mai geht es zum Tabellenführer aus Haitz. Das spannende Saisonfinale auf der Pfingstweide findet am 25. Mai ebenfalls gegen eines der Top-Teams statt – die TSG Lütter. Anpfiff ist um 17 Uhr.

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