SWG optimieren Wärmeversorgung für hunderte Haushalte im sächsischen Pulsen

Auch weit über die Grenzen Mittelhessens hinaus bringen die Stadtwerke Gießen ihr Know-how in Sachen kostengünstige, klimaschonende Wärmeversorgung ein. Im sächsischen Pulsen-Röderaue weihte das Unternehmen am 26. November eine Heizzentrale für 14 Mehrfamilienwohnhäuser, eine Schule und eine Sporthalle offiziell ein.

In der Region haben die Stadtwerke Gießen (SWG) bereits bei zahlreichen Projekten vorgemacht, wie sich die Energieversorgung von Wohngebäuden und kommunalen Liegenschaften mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) effizienter gestalten lässt. Ihre Erfahrung bringen die Experten nicht nur in Gießen sowie den umliegenden Städten und Gemeinden ein. Auf der Suche nach einem Partner für die Optimierung der Wärmeversorgung von 14 Mehrfamilienhäusern im sächsischen Pulsen-Röderaue hat sich auch die Gröditzer Wohnbau eG für den Energiedienstleister aus Mittelhessen entschieden. Andreas Gottschling, Geschäftsführer der Wohnbaugesellschaft, erklärt: „Unser Plan war, die Energieversorgung zu modernisieren, um die Effizienz zu steigern, das Klima zu schonen und gleichzeitig die Energiekosten für die Mieter zu senken. Dazu eignet sich die KWK in unserem Fall perfekt. Ein wichtiges Kriterium war für uns, das Vorhaben mit einem erfahrenen Unternehmen umzusetzen.“

Bestehende Anlage erweitert

Bis Oktober stellten ausschließlich zwei Erdgasheizkessel mit Brennwerttechnik die Wärmeenergie für rund 370 Haushalte in den 14 Wohngebäuden bereit. Während der Sommermonate erweiterten die SWG die Heizzentrale um ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Es verfügt über eine thermische Leistung von 369 Kilowatt (kW) und über eine elektrische Leistung von 240 kW. Um das Kleinkraftwerk ins örtliche Stromnetz zu integrieren, mussten eine Trafostation errichtet und der Anschluss hergestellt werden. Zudem installierten die Stadtwerke Gießen drei Pufferspeicher mit einer Kapazität von jeweils 6000 Litern. Eine weitere Besonderheit: Die Anlage versorgt über ein Nahwärmenetz auch eine Schule sowie eine Sporthalle mit Heizenergie.

SWG-Projektleiter Willi Schwarz erläutert, welchen Vorteil das Konzept bietet: „Immer wenn das BHKW Wärme produziert, erzeugt es gleichzeitig auch Strom, den wir ins örtliche Netz einspeisen. Dieses Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erhöht die Energieausbeute gegenüber der getrennten Produktion von elektrischer Energie und Heizenergie um rund 30 Prozent.“ Daraus folgt: geringerer Brennstoffbedarf und weniger CO2-Ausstoß. Das Wärmenetz bietet zudem den Vorteil, dass in den Häusern und Wohnungen keine Feuerstellen für Heizung oder Warmwasserbereitung mehr notwendig sind. So entfallen Wartungsarbeiten und die Kosten für den Schornsteinfeger, was sich für die Mieter positiv bei der Nebenkostenabrechnung auswirkt.

Denn die Bau- und Siedlungsgenossenschaft zahlt nur einen festen Betrag für die gelieferte Energiemenge – rund 2,88 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Bei diesem sogenannten Wärmecontracting übernehmen die SWG sämtliche Aufgaben, von der Planung über die Finanzierung und den Bau der Anlage bis hin zur Pflege und Instandhaltung. Zahlreiche wichtige Kennwerte der Anlage überwachen die Stadtwerke Gießen zudem rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Dafür hat der Energiedienstleister eine spezielle Datenfernübertragung eingebaut. „Ein ideales Modell für uns, bei dem wir bestens und sicher versorgt sind“, betont Andreas Gottschling.

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