SWG informieren Handwerksprofis

Volles Haus bei der Infoveranstaltung der Stadtwerke Gießen (SWG) in Kleinlinden: Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der SWG, begrüßt die Teilnehmer.

Ob Wasser- oder Gasleitung – für die Installation, Wartung und Instandhaltung braucht es erfahrene Fachleute sowie ein Miteinander zwischen Handwerksbetrieben und Energieversorger. Die Stadtwerke Gießen arbeiten seit vielen Jahren eng mit den Installateuren aus der Region zusammen. Infoveranstaltungen wie am 9. März im Bürgerhaus Kleinlinden fördern den professionellen Austausch über aktuelle Herausforderungen.

Handwerksprofis wie Elektro-, Gas- und Wasserinstallateure müssen sich immer auf dem Laufenden halten – technisch betrachtet und in gesetzlicher Hinsicht. Hierbei erhalten sie regelmäßig Unterstützung von den Stadtwerken Gießen (SWG), die eng mit den Installationsunternehmen aus der Region zusammenarbeiten. Am 9. März informierten die SWG wieder über relevante Entwicklungen. Rund 100 Installateure und Schornsteinfeger kamen ins Bürgerhaus Kleinlinden, um mehr über die Neuerungen in puncto intelligente Stromzähler sowie über die Umstellung von L- auf H-Gas zu erfahren.
„Wir freuen uns, dass die Veranstaltung auf so großes Interesse stößt. Uns ist es ein Anliegen, den Firmen aus der Region bei den anstehenden Herausforderungen weiterzuhelfen. Mit dieser Kooperation schaffen wir die Grundlage dafür, die Energiewende und die damit zusammenhängenden Aufgaben hier vor Ort gemeinsam zu meistern“, betonte Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der SWG, bei der Begrüßung.

Umstellung auf intelligente Messsysteme
Eines der Themen der Veranstaltung in Kleinlinden war das neue Messstellenbetriebsgesetz. „Das Gesetz ist seit Kurzem in Kraft gesetzt und regelt unter anderem den Einbau und die Nutzung der intelligenten Zähler. Bis 2032 soll die neue Technik flächendeckend installiert sein und genutzt werden“, erklärte Michael Baier, Gruppenleiter Messstellenbetrieb bei den SWG. Aus seiner Sicht wird für den reibungslosen Ablauf vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen den Installateursbetrieben und der SWG-Netztochter, die Mittelhessen Netz GmbH (MIT.N), eine entscheidende Rolle spielen.

Umstellung auf höherkalorisches Erdgas
Auf die zweite große Herausforderung der kommenden Jahre – die Umstellung von L- auf H-Gas – ging Wolfgang Döring ein, der das Projekt bei den SWG verantwortet. Er erläuterte zunächst den Hintergrund: „Rund 25 Prozent des Erdgasbedarfs hierzulande decken wir derzeit noch aus deutschen und niederländischen Quellen. Diese natürlichen Ressourcen gehen jedoch langsam zur Neige beziehungsweise die Niederlande wollen ihre Produktion zurückfahren. Für die Zukunft heißt das: Immer mehr Brennstoff muss aus Russland, Norwegen oder dem Nahen Osten kommen.“
Das bleibt nicht ohne Konsequenzen. Strömt künftig mehr Gas aus Russland nach Deutschland, erfordert das große Investitionen ins Netz: Fast 300 Kilometer Leitungen und zahlreiche Verdichterstationen müssen gebaut oder umgerüstet werden. Nicht die einzige Hürde. Denn für bis zu 5,6 Millionen Gasthermen, Durchlauferhitzer, Herde und Heizkessel in rund 4,5 Millionen deutschen Haushalten steht ebenfalls eine Umrüstung an – verstärkt im Norden und Westen des Landes. Den Grund dafür erläuterte Wolfgang Döring: „Das sogenannte L-Gas aus heimischen und niederländischen Lagerstätten weist einen geringeren Energiegehalt auf als sogenanntes H-Gas aus Russland und Norwegen. In jedem Netzgebiet strömt entweder ausschließlich der eine oder der andere Brennstoff durch die Leitungen – in Nord- und Westdeutschland verstärkt L-Gas.“ Entsprechend müssen Installateure sämtliche Geräte im Haushalt ausrichten. In den meisten Fällen reicht es aus, die Düsen zu tauschen, die Einstellungen der Elektronik zu verändern oder die Luftzufuhr anzupassen. Allein die Zahl von geschätzten 450.000 Umstellungen pro Jahr in ganz Deutschland verdeutlicht die Größe und Bedeutung des Projekts. Im Netzgebiet der Mittelhessen Netz GmbH sind etwa 35.000 Haushalte betroffen. „Wir sind 2019 und 2020 an der Reihe – zunächst in Staufenberg und dann im restlichen Netzgebiet. Wann genau die notwendigen Arbeiten anstehen, das erfahren die Kunden rechtzeitig über uns und unsere Partnerfirmen“, sagte Wolfgang Döring.

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