Stadtwerke sichern Versorgung in HEAE

Die Stadtwerke Gießen haben im vergangenen Jahr mit Hochdruck sowohl das Fernwärme- als auch das Stromnetz der ehemaligen Armstrong-Kaserne erneuert, um das Gelände für die Erstaufnahme von Flüchtlingen vorzubereiten.

Gießen. 700 Meter Fernwärmetrasse, ein mobiler Heizcontainer, rund zwei Kilometer Stromkabel, sechs Kabelverteiler: In nur zwölf Wochen haben die Stadtwerke Gießen (SWG) auf dem Gelände der ehemaligen Armstrong-Kaserne in Büdingen eine komplett neue Energieversorgung aufgebaut beziehungsweise die vorhandene Infrastruktur modernisiert. „Als klar war, dass hier die Hessische Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) eingerichtet werden soll, musste alles sehr schnell gehen“, erzählt Projektleiter Christian Spratte, Abteilung Wärmeversorgung bei den Stadtwerken Gießen. Da die ehemalige Heizanlage nicht mehr in Betrieb genommen werden konnte, entschieden die SWG, einen mobilen Heizcontainer mit einer thermischen Leistung von zwei Megawatt aufzustellen. Zusätzlich verlegte der regionale Energieversorger eine neue Fernwärmetrasse von insgesamt über 700 Metern Länge und richtete in allen Häusern neue Übergabestationen ein.

Stromnetz erneuert
Auch beim vorhandenen Stromnetz wartete einige Arbeit auf die Experten von den Stadtwerken. „Wir haben auf dem Gelände ein sogenanntes Arealnetz übernommen und erneuert“, erklärt Michael Klein, Abteilung Netze Energie & Wasser bei den SWG. „Alle alten Kabel wurden außer Betrieb genommen und durch neue ersetzt, um das Stromnetz auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen“, erläutert Michael Klein weiter. Eine vorhandene Trafostation wurde um eine neue Mittelspannungsschaltanlage ergänzt. Die beiden Transformatoren mit einer Leistung von je 630 Kilovoltampere (kVA) konnten nach einer ausführlichen Prüfung und Wartung wieder in Betrieb genommen werden. „Mit abgeschlossenem Ausbau sind wir in der Lage, das Arealnetz mit einer Leistung von 800 kVA zu versorgen“, weiß Michael Klein.

BHKW für Anschlussareal geplant
Und die Arbeiten gehen weiter: Auf dem Gebiet der ehemaligen Kaserne wird künftig ein Wohn- und Gewerbegebiet erschlossen. „Die SWG werden das neu errichtete Fernwärmenetz ausbauen und die Erzeugungsanlage um ein BHKW erweitern“, sagt Christian Spratte. Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme kann ein BHKW die eingesetzten Ressourcen viel effektiver nutzen, sodass der Einsatz der Primärenergie erheblich reduziert werden kann. Daher liegt der CO2-Ausstoß einer solchen Anlage durch die Kraft-Wärme-Kopplung rund ein Drittel niedriger als bei getrennter Wärme- und Stromgewinnung.

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