Stadtwerke präsentieren gute Zahlen

Positive Jahresbilanz 2009 bei den Stadtwerken Gießen durch Steuerrückzahlungen und steigenden Stromabsatz.

Bei der Bilanzpressekonferenz der Stadtwerke Gießen diesen Donnerstag konnten die SWG auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2009 zurückblicken. War das Unternehmensergebnis im Vorjahr aufgrund finanzieller Rückstellungen leicht negativ ausgefallen, so schrieben die Stadtwerke 2009 wieder schwarze Zahlen. Geprägt durch die Erstattungen von Ertragssteuern aus den Vorjahren und einem erhöhten Stromabsatz weist die Bilanz nun ein Plus von rund 3,6 Millionen Euro für die Stadtwerke Gießen AG und von gut 4,3 Millionen Euro für den SWG-Konzern aus. Davon bilden die SWG Rücklagen in Höhe von 1,3 Millionen Euro, während 1,5 Millionen Euro als Gewinnausschüttung an die Stadt Gießen fließen. Entsprechend erfreut zeigte sich der SWG-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Volker Kölb und dankte Vorständen und Mitarbeitern für ihre „solide und engagierte Arbeit“.

Als „ein schönes Ergebnis, das man jedoch differenziert betrachten muss“ bezeichnete der Vorstandsvorsitzende Manfred Siekmann die positive Bilanz. So sei auch der Jahresabschluss 2009 von starken Sondereffekten beeinflusst – im Gegensatz zu 2008 jedoch diesmal von durchweg positiven. „Dass die SWG darüber hinaus ein absolut gesundes städtisches Unternehmen sind und im Kerngeschäft erfolgreich arbeiten, können wir mit Zufriedenheit feststellen“, betonte Manfred Siekmann. Insgesamt sprächen die Zahlen für den Erfolg der SWG-Leitlinien: Man verstehe sich daher auch weiterhin als langfristig agierender regionaler Versorger, der auf Investitionen in neue Technologien, Ausbildung und Kundenservice vor Ort setzt, statt auf kurzfristige Gewinnmaximierung um jeden Preis.

Meilensteine 2009
Als Erfolge konnten die Stadtwerke Gießen unter anderem die erfolgreiche Umsetzung des Strategieprojekts „SWG 2015“ verbuchen. Dort stand die Zusammenlegung der verschiedenen Netzabteilungen und eine Stärkung des zukunftsträchtigen Zählerwesens durch eine eigene Organisationseinheit auf dem Plan. Zudem kam der Ausbau der eigenen Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien durch den Start des Probebetriebs des Heizwerks TREA im April 2009 einen entscheidenden Schritt voran. Der vermehrte Einsatz innovativer Technologien wie einer Brennstoffzelle für die im Bau befindliche Energiezentrale des Uniklinikums in Gießen macht ebenfalls Fortschritte, wie der technische Vorstand der SWG, Reinhard Paul, berichten konnte. „Wir befinden uns damit auf einem guten Weg zu mehr Effizienz durch sparsame Energieerzeugung vor Ort“, sagte Reinhard Paul mit Blick auf die im Juli dieses Jahres von den Stadtwerken unterzeichnete „Charta für den Klimaschutz“. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessens haben sich die SWG bereiterklärt, die CO2-Bilanz der Stadt Gießen bis 2015 um 40 Prozent gegenüber den Werten von 1990 zu verbessern.

Hinzu kamen Vertriebserfolge in der Stromsparte: Der Stromabsatz bei Privat- und Geschäftskunden stieg auf Grund erhöhten Bedarfs in Haushalten und Unternehmen um insgesamt um 3 Prozent. Dem bereits über Jahre nachweisbaren Trend folgend überschritt die von den SWG gelieferte Strommenge damit erstmal die 1000 Gigawattstunden-Schwelle. In diesem Zusammenhang konnten sich die Stadtwerke Gießen über Zugewinne bei den Geschäftskunden freuen. Das noch junge Team für Energiedienstleistungen „En5“ hatte einen guten Start – das erste Dutzend Kunden erhält bereits Wärmelieferungen in der Größenordnung von 10 Gigawattstunden.

Ausblicke
Für den Zeitraum 2010/2011 sehen sich die Stadtwerke gut gerüstet: So bleiben nach einer außergerichtlichen Einigung die Nahverkehrskonzessionen für Gießen bis mindestens 2014 erhalten, und die Energiepreise konnten trotz gegenläufiger Markttrends vorerst stabilisiert werden. Als jüngsten Erfolg des laufenden Jahres sieht der Unternehmensvorstand die strategische Kooperation der Stadtwerke mit vier anderen regionalen Versorgern bei der Gründung einer gemeinsamen Vertriebsgesellschaft im Rahmen des Projekts SWG 2015. Für 2011 steht der Umbau des infoZentrums am Gießener Marktplatz an. Das Gebäude soll ein zusätzliches Stockwerk erhalten und so deutlich mehr Raum für Kundenbetreuung und Energieberatung bieten.

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