Zum 1. Januar 2024 reduzieren die Stadtwerke Gießen die Preise für Strom in fast allen Tarifmodellen.
Die Stadtwerke Gießen (SWG) haben im laufenden Jahr ihre Energiepreise bereits reduziert – für Strom im Mai, für Erdgas im Juli und für Fernwärme im Oktober. Nun gibt es für Stromkundinnen und -kunden der SWG erneut gute Nachrichten: Zum 1. Januar 2024 sinken nochmals die Preise für elektrische Energie – zwischen 12 und 16,4 Prozent, abhängig vom gewählten Tarifmodell, also auch für Heizstrom. „Wir halten unser Versprechen und geben die inzwischen wieder günstigeren Bezugskonditionen an unsere Kundinnen und Kunden weiter“, erklärt Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der SWG, im Rahmen einer Pressekonferenz. So sinkt der Arbeitspreis in der Grundversorgung um 5,51 Cent auf 34,43 Cent pro Kilowattstunde. Für einen typischen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.200 Kilowattstunden bedeutet dies eine Ersparnis von gut 120 Euro jährlich. Die Grundpreise bleiben stabil. Neben der Grundversorgung betrifft die Preissenkung alle Tarife mit Ausnahme von PowerPack Pur. „Für dieses Produkt laufen die Verträge erst im März 2024 aus. Hier unterbreiten wir allen Kundinnen und Kunden rechtzeitig ein neues attraktives Angebot“, kündigt Jens Schmidt an.
Ein paar Informationen zum Hintergrund
Obwohl ein Jahreswechsel üblicherweise Änderungen bei den staatlichen Preisbestandteilen mit sich bringt, gleichen sich diese im Saldo nahezu aus. Allerdings gingen die Netzentgelte nach oben. „Glücklicherweise fällt deren Anstieg so moderat aus, dass wir dank der besseren Bezugskonditionen insgesamt günstigere Strompreise bieten können“, freut sich Andreas Fuchs, Leiter Vertrieb bei den SWG.
Wichtig zu wissen: Im Tarif PowerPack Pur hätten die gestiegenen Netzentgelte eigentlich zu einer leichten Preiserhöhung führen müssen.
Ausblick Gas- und Wärmepreise
Wie sich die Erdgas- und Wärmepreise der SWG im kommenden Jahr entwickeln, hängt indes noch von verschiedenen externen Faktoren ab – genauer von den erforderlichen politischen Entscheidungen zur Mehrwertsteuer und zum CO2-Preis. Die nötigen Verabschiedungen im Bundesrat stehen erst im Dezember an. Für Fernwärmekundinnen und -kunden wirkt sich dieser sehr späte Termin nicht aus. Sobald der neue CO2-Preis bekannt ist, kalkulieren die SWG die daraus entstehenden Kosten und informieren ihre Kundinnen und Kunden schriftlich darüber. Die in diesen Schreiben angekündigten Preise gelten ab dem 1. Januar 2024 mit dem dann gültigen Mehrwertsteuersatz.
Bei den Erdgaspreisen sorgt die späte politische Entscheidung für eine Verzögerung – zumindest bei einigen Tarifen. Denn Erdgaslieferanten müssen Fristen einhalten und Preisänderungen – abhängig vom Vertrag – vor Inkrafttreten ankündigen. „Wir gehen davon aus, dass wir erst im Laufe des ersten Quartals 2024 neue Erdgaspreise in allen Tarifen bekannt geben können“, prognostiziert Jens Schmidt.
Erwartungen, dass die Erdgaspreise wegen der sich entspannenden Marktlage und der Reduktion der einen oder anderen Umlage spürbar sinken, dämpfen die SWG jedoch. Denn die meisten Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Bundesregierung ab 2024 wieder den regulären Mehrwertsteuersatz von 19 statt 7 Prozent auf Erdgas und Fernwärme erhebt. Darüber hinaus diskutiert die Politik, den CO2-Preis stärker anzuheben als zunächst geplant. Eigentlich hätte er bereits im vergangenen Jahr auf 35 Euro pro Tonne ansteigen sollen. Wegen des seinerzeit ohnehin schon historisch hohen Preisniveaus beließ es die Bundesregierung 2023 bei den bis dato gültigen 30 Euro pro Tonne. Um diesen Ausfall zu kompensieren, sind für 2024 40 Euro pro Tonne CO2 im Gespräch. „Gleich wie die Entscheidung ausfällt – wir werden wie gewohnt mit spitzem Bleistift rechnen und unseren Kundinnen und Kunden bestmögliche Preise bieten“, kündigt Jens Schmidt an.