Pünktlich zum Beginn der Heizperiode senken die Stadtwerke Gießen die Preise für Fernwärme im Durchschnitt um rund 22,5 Prozent.
Die Energiepreise haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten spürbar entspannt. Das führt dazu, dass die Stadtwerke Gießen (SWG) ihre Preise für Fernwärme deutlich reduzieren. Denn die rückläufige Preisentwicklung spiegelt sich natürlich in den vom Statistischen Bundesamt ermittelten Indexwerten wider, die den Formeln der Fernwärmepreise zugrunde liegen. Für die mit Abstand größte Kundengruppe heißt das konkret: Der Arbeitspreis im Vertrag Öko Therm sinkt um 6,28 Cent auf 18,20 Cent pro Kilowattstunde. Im Durchschnitt fallen für Kundinnen und Kunden, die in einer Wohnung mit einer Anschlussleistung von vier Kilowatt leben und einen Wärmebedarf von 7.400 Kilowattstunden haben, demnach um 460,93 Euro pro Jahr geringere Kosten an. In einem typischen Einfamilienhaus mit 15 Kilowatt Anschlussleistung und einem jährlichen Verbrauch von 22.500 Kilowattstunden ergibt sich sogar eine Einsparung 1.404,37 Euro.
Diese massive Preissenkung um durchschnittlich rund 22,5 Prozent über alle Verträge kommt nur in reduzierter Form bei Fernwärmekundinnen und -kunden an. Denn die Arbeitspreise liegen noch über der von der Bundesregierung festgelegten Preisbremse. „Für unsere Kundinnen und Kunden macht sich die Preissenkung nur bei den Mengen bemerkbar, die nicht im Preis gedeckelt sind, aber auch das ist immerhin eine Entlastung.“, so Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der SWG. Dennoch geht von der Preissenkung ein wichtiges Signal aus. „Je niedriger unsere Preise ausfallen, desto weniger muss der Staat für die Preisbremse aufwenden“, ergänzt Jens Schmidt. In diesem Zusammenhang wichtig zu wissen: Wegen der minimalen Auswirkung auf die tatsächlich zu zahlenden Beträge passen die SWG die Abschläge nicht an.
Weitere Faktoren
Neben dem Arbeitspreis zahlen Fernwärmekundinnen und -kunden auch einen Leistungspreis und einen Verrechnungspreis. In den Leistungspreis fließt der ebenfalls vom Statistischen Bundesamt errechnete Investitionsgüterindex ein. Wegen der immer noch hohen Inflation erhöhte sich dessen Wert im Betrachtungszeitraum, was sich mit einem Anstieg des Leistungspreises von 0,44 Euro pro Kilowatt und Jahr bemerkbar macht. Für die Kalkulation des Verrechnungspreises werden die Löhne des Tarifvertrags für Versorgungsbetriebe herangezogen. Auch diese stiegen geringfügig. Dies hat bei einer Anschlussleistung bis 100 Kilowatt eine Erhöhung um 2,03 Euro pro Jahr zur Folge.
Den Zählerstand zum 30. September errechnen die SWG. „Wer möchte, kann uns natürlich seinen Zählerstand durchgeben“, erklärt Jens Schmidt. Dafür haben die SWG ein einfaches Verfahren eingerichtet: Auf den individuellen Anschreiben zur Preissenkung befindet sich ein QR-Code. Mit dessen Hilfe gelangen Kundinnen und Kunden auf ein vorausgefülltes Online-Formular, in das nur noch der Zählerstand einzugeben ist. Fragen zu den neuen Wärmepreisen und zur staatlichen Wärmepreisbremse beantworten die SWG-Kundenberaterinnen und -berater im Service-Center von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr telefonisch unter 0800 23 02 100. Selbstverständlich helfen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im SWG-Kundenzentrum am Marktplatz weiter. Sie stehen montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr zur Verfügung. Nicht zuletzt haben die SWG jede Menge nützliche Informationen auf ihrer Website zusammengestellt: www.stadtwerke-giessen.de