Stadtwerke Gießen informieren über Optimierungsmaßnahmen der TREA

Probephase läuft

Die Thermische Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage (TREA) der Stadtwerke Gießen AG (SWG) befindet sich planmäßig im Probebetrieb. Die Stadtwerke konnten nach der erfolgreichen Kaltinbetriebnahme im April mit der Warminbetriebnahme der Anlange starten. Da die TREA im regulären Betrieb ohne Beaufsichtigung laufen soll, ist beim Einfahren der Anlage ein Höchstmaß an Präzision und Zuverlässigkeit erforderlich. Zahlreiche Mess- und Kontrollsysteme müssen den reibungslosen Betrieb der Anlage überwachen. „Nur wenn eine Anlage während der Inbetriebnahme auf Herz und Nieren geprüft wurde, wo also auch Ausfälle von einzelnen Komponenten simuliert wurden, kann man später auch sicher sein, dass die Anlage im Automatikbetrieb alle Funktionen richtig erfüllt“, erklärte Reinhard Paul (Technischer Vorstand der SWG).

Erfahrungswerte vergleichbarer Anlagen zeigen, dass es nichts Außergewöhnliches ist, wenn die Testphase bis zu einem Jahr dauert.

 

Maßnahmen zur Optimierung

Der Probelauf der ersten Wochen hat den Experten der SWG gezeigt, welche Bereiche und Abläufe bzw. welche technischen Details einer Verbesserung bedürfen. Für die SWG gilt es zunächst das Saugzuggebläse zu verstärken. Das bisherige Gebläse der Anlage war zu klein und konnte den Unterdruck im Kessel bei ungünstigen Bedingungen nicht halten. Das Gebläse mit einer Antriebsleistung von 55 Kilowatt weicht einem neuen Saugzuggebläse mit einem 160 kW Elektromotor.

Ebenfalls gilt es den Brennstoff-Transport zu optimieren. Auf einem Plattenband wird der Brennstoff vom Aufgabetrichter im Brennstoffbunker zum Vorlageschacht der Eintragestempel befördert. Weil das zum Einsatz kommende Plattenband den Brennstoff zu schnell transportierte, musste es immer wieder angehalten werden. Um den bestmöglichen Regelbereich für den Transport des Brennstoffs zu erzielen, bauen die SWG nun einen Motor mit größerer Untersetzung ein, damit der Frequenzumformer im zulässigen Regelbereich arbeiten kann ohne den Motor zu stoppen.

Nicht nur der optimale Transport des Brennstoffs ist entscheidend, sondern auch welche Mengen auf den Kesselrost gelangen. Sogenannte Eintragestempel schieben den Brennstoff durch den Rostmund auf den Rost. Während der Testphase gelangte zuviel Brennstoff auf einmal in den Eintragemund des Kessels und verursachte einen Stau, der in diesem Bereich zum Stillstand führte. Insgesamt 14 Eintragestempel gehören zum Eintragesystem und müssen fein aufeinander abgestimmt sein. Auch hier arbeiten die SWG an der idealen Lösung. Der Brennstoff soll mit möglichst wenig Druck auf den Rost geschoben werden. Um den Druck der Stempel von 200 bar auf 80 bar zu mindern, müssen verschiedene Ventile versetzt werden.

 

Ausblick

Die Experten der Stadtwerke Gießen AG blicken der Inbetriebnahme der TREA durchaus positiv entgegen.  Schon während der Probephase, in der die Anlage mit Erdgas betrieben wurde, war ein optimaler Verbrennungsvorgang zu beobachten. Die SWG planen den Probebetrieb der Thermischen Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage (TREA) in diesem Jahr abschließen zu können. „Wir setzen alles daran, den Startschuss für den Automatikbetrieb nach einer erfolgreichen TÜV-Abnahme noch in diesem Jahr vornehmen zu können“, so Reinhard Paul.

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