Sprache als Brücke zur Integration

Heidi Jung von den Stadtwerken Gießen (2. v. r.) überreicht Edeltraud Alavi (rechts) und Svenja Hünding (2. v. l.), Leiterinnen des Projekts „Sprache als Brücke zur Integration“, sowie der Abteilungsleiterin für höhere Berufsfachschulen Liz Regan (links) den symbolischen Spendenscheck.

Seit 2007 helfen angehende Abiturientinnen und Abiturienten an der Friedrich-Feld-Schule in Gießen jungen unbegleiteten Flüchtlingen aus Krisenregionen, Deutsch zu lernen. Ein erfolgreiches und bereits ausgezeichnetes Projekt, das die Stadtwerke Gießen mit einer ihrer 75 guten Taten unterstützen.

Während der Schulzeit in die Lehrerrolle zu schlüpfen und Jugendlichen aus Kriegs- und Krisengebieten beim Deutschlernen zu helfen – für Schülerinnen und Schüler an der Friedrich-Feld-Schule in Gießen ganz selbstverständlich. Das Projekt trägt den Namen „Sprache als Brücke zur Integration“ und startete vor rund sechs Jahren. „Seit vielen Jahren unterrichten wir an der Friedrich-Feld-Schule Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan, Syrien oder Somalia in sogenannten DaZ-Kursen – kurz für Deutsch als Zweitsprache“, erläutert Edeltraud Alavi, Oberstudienrätin und Integrationsbeauftragte der Friedrich-Feld-Schule Gießen. Sie betont, welch große Rolle die Sprache dabei spielt, sich fernab der Heimat nicht mehr fremd zu fühlen und sich zu integrieren. Ebenso wichtig ist der Kontakt mit anderen Jugendlichen. „Wir hatten die Idee, angehende Abiturientinnen und Abiturienten in den Deutschunterricht für junge Flüchtlinge einzubinden. 2007 entstand aus dieser Idee dann das Projekt „Sprache als Brücke zur Integration“, mit dem wir vor vier Jahren sogar den ersten Platz beim Wettbewerb ‚respekt2009’ belegten“, schildert Svenja Hünding, die das Projekt gemeinsam mit Edeltraud Alavi leitet.

Projekt lebt vom Engagament der Schülerinnen und Schüler
Jeden Montag treffen sich derzeit 35 Schülerinnen und Schüler mit den aktuell 53 Jugendlichen der DaZ-Kurse zum Lernnachmittag. In kleinen Gruppen oder im Verhältnis eins zu eins helfen sie, die vorhandenen Lücken zu schließen – seit 2009 auch mithilfe von Musik. Gemeinsam singen die jungen Frauen und Männer und trainieren dabei Satzmuster sowie ihren Wortschatz. Das Projekt, bei dem schon viele Freundschaften geschlossen wurden, lebt vor allem vom persönlichen Engagement der jungen Menschen. „Dieser Einsatz verdient Anerkennung und Unterstützung“, betont Heidi Jung, Mitarbeiterin bei den Stadtwerken Gießen (SWG) in der Abteilung Marketing & Vertrieb. Ihr Lebensgefährte ist Lehrer an der Friedrich-Feld-Schule und hat nach der Gründung am Projekt „Sprache als Brücke zur Integration“ mitgewirkt.
Heidi Jung schlug daher eine Spende im Rahmen der 75 guten Taten der SWG vor. Am 9. September überreichte sie den beiden Projektleiterinnen Edeltraud Alavi und Svenja Hünding sowie der Abteilungsleiterin für höhere Berufsfachschulen Liz Regan einen symbolischen Scheck über 12 Wörterbücher. Neben den Wörterbüchern plant die Friedrich-Feld-Schule außerdem, zusätzliche Lerntafeln anzuschaffen. Bei der Scheckübergabe bedankten sich die beiden Lehrerinnen und erläuterten, warum die Spende für sie einen so großen Wert besitzt: „Es ist wichtig für eine Stadt und Region, dass solche Projekte Bestand haben und weiter wachsen. Sie helfen nicht nur den jungen Flüchtlingen bei der Integration, auch unsere Schülerinnen und Schüler profitieren stark davon – und zwar in puncto Persönlichkeitsbildung.“

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