Rohrbruch: Vollsperrung der B49 in Reiskirchen

Der Durchgangsverkehr in Reiskirchen über die B49 muss für knapp vier Wochen umgeleitet werden. Grund dafür ist die Reparatur eines Schadens an einer Trinkwassertransportleitung im Ortskern direkt unter einem Bahngleis.

In der Zeit vom 22. März bis zum 16. April 2021 wird es nicht möglich sein, Reiskirchen wie gewohnt über die B49 zu durchfahren. Die Sperrung und damit die überörtliche Umleitung des Verkehrs ist nötig, weil die Stadtwerke Gießen (SWG) in diesem Zeitraum einen Schaden an ihrer Trinkwassertransportleitung reparieren müssen. „Der Rohrbruch befindet sich direkt unter der die Bundesstraße kreuzenden Bahnlinie“, beschreibt Peter Keller, Leiter der Abteilung Netze Energie & Wasser bei den SWG, die Situation.
Ebendiese Lage macht die Angelegenheit vergleichsweise kompliziert. Tatsächlich trat der Schaden schon im Februar auf. „Wasserkundinnen und -kunden haben davon aber nichts mitbekommen“, führt Peter Keller weiter aus. Die SWG konnten die Versorgung über andere Leitungen sicherstellen. Nichtsdestotrotz gilt es, die wichtige Verbindung zwischen dem Wasserwerk in Queckborn und der Stadt Gießen schnellstmöglich wieder instand zu setzen. Dass die dafür nötigen Arbeiten erst Ende März starten, hat einen Grund: Erst braucht es viele Genehmigungen. Weil die B49 in diesem Abschnitt Teil einer Bedarfsumleitung für die A5 ist, mussten die SWG ihre Planungen nicht nur mit dem Landkreis Gießen, sondern auch mit dem Autobahnamt abstimmen. Und weil die Schadstelle unter dem Bahngleis liegt, war auch die Zustimmung der Deutschen Bahn nötig. „Wir sind sehr froh, dass uns alle zuständigen Stellen so schnell ihr Einverständnis gegeben haben“, erklärt Markus Paul, zuständiger Projektleiter bei den SWG.

Kein Frostschaden
Anders als viele Laien angesichts der tiefen Temperaturen im Februar vermuten könnten, handelt es sich bei diesem Rohrbruch nicht um einen Frostschaden. „In drei Meter Tiefe spielt Frost keine Rolle mehr“, erläutert Peter Keller und nennt die Ursache: „Es war schlicht Materialverschleiß.“ Dabei gilt es zu erwähnen, dass das betroffene Rohrstück zu den wenigen Leitungsabschnitten der ersten Stunde gehört. Soll heißen: Es stammt aus dem Jahr 1894 und hat folglich rund 127 Jahre einwandfrei funktioniert. „Wegen des fortgeschrittenen Alters planen wir ohnehin eine Erneuerung des Abschnitts im Bereich Reiskirchen“, kündigt Peter Keller an. Die neue Leitung wird dann aber nicht mehr durch den Ort, sondern daran vorbei verlaufen.
Für die Reparatur ziehen die SWG ein rund 18 Meter langes Kunststoffrohr in die schadhafte Gussleitung ein. „Das ist die mit Abstand schnellste Methode“, gibt Peter Keller zu bedenken. Trotzdem müssen die SWG großen Aufwand betreiben. Denn für diese Maßnahme braucht es ein überdurchschnittlich langes Kopfloch – zumindest auf einer Seite. Wegen dessen Tiefe müssen die SWG zudem Spundwände stellen. „Nur so können die Mitarbeiter sicher ihren Job erledigen“, erklärt Peter Keller.

Die Umleitungen im Detail
Aufgrund der Vollsperrung der B49 im Bereich des Bahnübergangs in Reiskirchen wird der Verkehr weiträumig umgeleitet. Die Alternativroute verläuft ab der Bersröder Straße in Reiskirchen über die L3129 und die L3357 nach Grünberg-Reinhardshain sowie nach Grünberg-Beltershain. Von dort geht es über die L3127 nach Grünberg. Diese Streckenführung entspricht der Umleitung U11 und in umgekehrter Fahrtrichtung der Umleitung U12. Auch die Bedarfsumleitungsstrecken U20 und U25 – sie kommen zum Einsatz, wenn es auf der A5 zu Problemen kommt, – werden für die Zeit der Sperrung über diesen Streckenabschnitt geführt.
Aus Richtung Burkhardsfelden oder Hattenrod beziehungsweise Reiskirchen unterhalb der Bahnstraße führt die Umleitung U12 auf der B49 über Lindenstruth bis nach Grünberg, von dort über die L3127 nach Grünberg-Beltershain und Grünberg-Reinhardshain und via L3357 und L3129 zurück nach Reiskirchen.

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