Preisänderung zum 01. Oktober 2004

Stadtwerke erhöhen Gas- und Wärmepreise

Aufmerksame Leser konnten bereits in den letzten Wochen den Trend steigender Heizölpreise verfolgen. Dass auch bundesweit mit einer Preisanpassung der Gaspreise zu rechnen war, stand ebenfalls schon in den Schlagzeilen. Bereits Ende Juli verzeichnete eine Umfrage der Deutschen Presseagentur (dpa) die Tendenz zu steigenden Preisen bei hessischen Versorgungsunternehmen. Bei diesem Vergleich erwiesen sich die Stadtwerke Gießen AG (SWG) als günstigster Gasversorger in Hessen.

„Daran wird sich auch nicht viel ändern“, meinte der Vorstandsvorsitzende der SWG, Manfred Siekmann.

„Wir werden auch mit den neuen Gas- und Wärmepreisen den Vergleich mit der Konkurrenz nicht scheuen brauchen. Denn unsere Preise werden auch weiterhin wettbewerbsfähig sein.“

Die SWG erhöhen zum 01. Oktober 2004 ihre Erdgas- und Fernwärmepreise.

Sowohl die Arbeitspreise im Allgemeinen Tarif der Gasversorgung als auch die Arbeitspreise der Heizungstarife steigen um 0,30 Cent brutto. Der Grundpreis bleibt weiterhin konstant.

Wer mit Erdgas heizt und einen Jahresverbrauch von 30.000 kWh hat, zahlt 7,50 Euro mehr im Monat.

Mit dieser Preissteigerung von 7,23 Prozent liegen die SWG noch deutlich unter der geplanten Erhöhung des Bundesdurchschnitts. Auch die Fernwärmepreise passen die SWG an. Hier macht die Erhöhung der Arbeitspreise je Kilowattstunde 0,24 Cent brutto aus. Der jährliche Leistungspreis pro bereitgestellter Kilowatt Leistung erhöht sich um 0,32 Cent.

Kunden mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 16.000 kWh zahlen zukünftig 3,40 Euro mehr im Monat.

Grund für die Anpassung der Preise sind die seit Frühjahr steigenden Heizölpreise. Trotz der zunehmenden in Zweifel gezogenen Bindung der Gaspreise an die Ölpreise, halten die SWG eine Orientierung am Ölpreis weiterhin für geboten. Denn der Erdgaspreis ist ein Marktpreis. Wichtigster Wettbewerber in den meisten europäischen Ländern ist das Heizöl als die maßgebliche „energetische Leitwährung“, weil es in vielen Anwendungen Erdgas ersetzen kann. Das Erdgas kann sich deshalb, was eine Preisentwicklung angeht, von Entwicklungen auf den Primärenergiemärkten nicht abkoppeln. Ein Preisanstieg ist auch beim Erdgas unvermeidlich, wenn, wie aktuell, der Preis für Heizöl ansteigt.

Zwar ist das Energiepreisniveau derzeit relativ hoch. Aber die Ölpreisbindung ist keine Einbahnstraße nach oben: Verbraucher profitieren bei einem niedrigeren Ölpreisniveau auch wieder von niedrigeren Gaspreisen. Im Jahr 2002 beispielsweise lag der Erdgaspreis um drei Prozent unter dem des Jahres 1985. Ohne die Erhöhung der Erdgassteuer, die die Gaspreise im Jahr 2002 zusätzlich belasteten, wäre der Gaspreis zwischen 1985 und 2002 sogar um 16 Prozent gesunken. Die Stadtwerke passten zuletzt die Preise im Januar 2004 an. Damals konnten die SWG den Gaspreis um 0,2 Cent senken. Die nunmehr notwendige Preisanpassung ist beim Gießener Energie- und Wasserversorger die erste ölpreisbedingte Preiserhöhung seit Januar 2003.

„Grundsätzlich stehen wir, die Stadtwerke, mit anderen Gasanbietern im Wettbewerb. Zudem gibt es einen Konkurrenzkampf zu anderen Energien wie Heizöl. Vor diesem Hintergrund müssen wir unsere Preise scharf kalkulieren. Und davon profitieren unsere Kunden.“ so Siekmann.

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