Neue Partnerschaft zwischen Stadtwerken Gießen und Stadt Hungen geschlossen

Bei der Unterschrift des Wegenutzungs- vertrags in Hungen (von links nach rechts): Thomas Wagner, Leiter Vertrieb Industrie- und Geschäftskunden bei den Stadtwerken Gießen, Reinhard Paul, technischer Vorstand der SWG, Hungens Bürgermeister Rainer Wengorsch und Werner Wirth, Erster Stadtrat von Hungen

In puncto Energieversorgung arbeiten die Stadtwerke Gießen und die Stadt Hungen künftig eng zusammen. Am Freitag, den 23. Mai unterzeichneten beide Partner einen Wegenutzungsvertrag für die Wärmeversorgung des Neubaugebietes Stümpfenweg in der Kernstadt von Hungen.

Zu den wichtigen Herausforderungen der Energiewende zählt, die Effizienz der Wärmeversorgung von Privathaushalten und öffentlichen Liegenschaften zu steigern. Aktuell suchen Städte und Gemeinden nach Lösungen, um diese Aufgabe innerhalb ihrer Kommune zu meistern. Hungen ist dem Ziel nun ein Stück näher gekommen. Gemeinsam mit den Stadtwerken Gießen (SWG) hat die Stadt einen Wegenutzungsvertrag für das Neubaugebiet „Stümpfenweg II. BA“ unterzeichnet. Der Kontrakt mit einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren berechtigt die SWG, Nahwärmeleitungen auf oder unter öffentlichen Straßen, Radwegen, Bürgersteigen und Plätzen zu betreiben und neue Leitungen zu verlegen.

„Entscheidend war für uns die Erfahrung, welche die Stadtwerke Gießen auf dem Gebiet der Wärmenetze mitbringen. Wir freuen uns, dass sie ihr Know-how nun in unserer Kommune einbringen und wir langfristig zusammenarbeiten. Ein wichtiger Schritt, der uns in Sachen Klimaschutz sowie beim Etablieren einer modernen Energieversorgung voranbringt und die Nachfrage der in bester Wohnlage befindlichen Bauplätze in der Erweiterung des Neubaugebietes „Stümpfenwegs“ zusätzlich steigern wird“, erläuterte Bürgermeister Rainer Wengorsch bei der Vertragsunterzeichnung. Der erste Stadtrat Werner Wirth unterstrich zudem: „Dass wir die Energiewende vor Ort gemeinsam mit einem Experten aus der Region weitertreiben können, ist natürlich ein Gewinn.“

Ideal im großen wie im kleinen Maßstab

Welche Vorteile Wärmenetze mit sich bringen, belegt unter anderem das Beispiel Gießen. Dort setzen die SWG seit Jahrzehnten auf den konsequenten Ausbau der Fernwärme-Infrastruktur. Mehrere Neubaugebiete – etwa in Wettenberg-Wißmar oder Heuchelheim – belegen zudem, dass dieses Modell auch im kleineren Maßstab hervorragend funktioniert.

„Dass wir mit Hungen eine neue langfristige Partnerschaft schließen konnten, zeigt uns: Wir gehen den richtigen Weg – in Gießen und den umliegenden Gemeinden. Es freut uns, dass wir künftig eine weitere Kommune dabei unterstützen können, die klimaschonende und effiziente Wärmeversorgung für die Bürger sicherzustellen“, betonte Reinhard Paul, technischer Vorstand bei den Stadtwerken Gießen. Derzeit planen die SWG das Wärmenetz. Nach Fertigstellung misst es rund 480 Meter und versorgt 37 Neubauten mit Heizenergie. „Grundlage einer möglichst hohen Effizienz ist die umfassende Planung vor dem Baustart. Wir legen Größe und Leistung aller Anlagen auf den späteren Bedarf aus. Gleichzeitig halten wir die Möglichkeit offen, irgendwann weitere Gebäude versorgen zu können“, schilderte Thomas Wagner, Leiter Geschäftskundenvertrieb bei den SWG.

Gespeist wird das Wärmenetz in Hungen von einer Heizzentrale, bestehend aus zwei Erdgas-Brennwertkesseln mit 600 Kilowatt (kW) Leistung und einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 40 kW thermischer Leistung. Das BHKW verfügt zudem über eine elektrische Leistung von 19 kW. Insgesamt wird die Anlage rund 290.000 Kilowattstunden (kWh) Wärme und etwa 120.000 kWh Strom erzeugen.

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