Mehr Energie aus Kraft-Wärme-Kopplung

Schornstein aufgestellt: In der Lahnstraße bauen die Stadtwerke Gießen direkt angrenzend an ihr Betriebsgelände ein Blockheizkraftwerk mit einer thermischen Leistung von rund 2400 Kilowatt (kW) und einer elektrischen Leistung von 1999 kW.

Auf einem Grundstück, direkt angrenzend an das Betriebsgelände der Stadtwerke Gießen (SWG) in der Lahnstraße, ragt seit Mittwoch, den 13. Juni ein fast 28 Meter langer Schornstein in die Höhe. Er gehört zur neuen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlage), die Techniker der SWG dort gerade bauen. „Das effiziente Blockheizkraftwerk (BHKW) geht voraussichtlich im September 2012 in Betrieb und verfügt über eine thermische Leistung von rund 2400 Kilowatt (kW) sowie eine elektrische Leistung von 1999 kW. Wie drei bereits installierte BHKW dieser Größenordnung in Gießen wird es Wärme ins städtische Fernwärmenetz einspeisen und den Anteil des Stroms erhöhen, den die Stadtwerke Gießen selbst produzieren“, erklärt Projektleiter Jens Hanig.
Die bereits installierten Anlagen in ähnlicher Auslegung stehen am ehemaligen US-Depot, am Umspannwerk Ost und in der Schlachthofstraße. Zwei weitere BHKW werden die SWG voraussichtlich bis Ende dieses Jahres noch bauen – und zwar in der Versailler Straße und der Winchester-Straße im Europaviertel.

Strategie der dezentralen Versorgung
Matthias Funk, Leiter der Wärmeversorgung bei den Stadtwerken Gießen, erläutert, welch wichtigen Beitrag die insgesamt sechs Anlagen leisten sollen: „Wir verfolgen die Strategie, mithilfe von KWK die dezentrale Energieversorgung in Gießen innerstädtisch voranzutreiben. Unser gut ausgebautes Fernwärmenetz bietet ideale Voraussetzungen dafür. Denn wir steigern die Menge des Stroms, den wir selbst erzeugen und können die anfallende Wärme optimal nutzen.“ Nicht nur zum Heizen oder für Warmwasser, wie das umfassend sanierte und neu eröffnete Kundenzentrum der SWG am Marktplatz in Gießen beispielhaft belegt. Während der Sommermonate wandelt dort eine Adsorptionskältemaschine die ankommende Wärme in Kälte um.
Die Strategie, auf KWK zu setzen, verfolgt der kommunale Energieversorger bereits seit vielen Jahren – und befindet sich damit auf dem richtigen Weg. Eine Gesetzesänderung vor wenigen Wochen belegt, welche Rolle die Bundesregierung KWK bei der Energiewende zuschreibt. Sie hat die Vergütung für eingespeisten Strom aus neuen und modernisierten KWK-Anlagen erhöht, um das angestrebte Ziel zu erreichen: Bis 2020 sollen die Kleinkraftwerke rund 25 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken.

EnergieKonzern

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