Die Stadtwerke Gießen AG (SWG) können noch keine Entwarnung in Sachen Trinkwasserverunreinigung geben. Die zuletzt gezogenen Wasserproben waren noch gering mit E. coli-Bakterien belastet. Daher chloren die SWG weiterhin das Trinkwasser. „Für unsere Kunden gilt deshalb nach wie vor, das Wasser vor dem Gebrauch vorsorglich abzukochen“, so Matthias Acker, stellvertretender Unternehmenssprecher der SWG.
Betroffene Gebiete
Gechlort wird das gesamte Gießener Wassernetz mit Ausnahme der Stadtteile Lützellinden, Allendorf und Rödgen, die mit Trinkwasser vom Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke und nicht vom Wasserwerk Queckborn aus versorgt werden. In Kleinlinden chloren die SWG nur im tiefer gelegenen Gebiet unterhalb Katzenbach und Bergwaldstraße. Außerdem betroffen von der Chlorung sind die Grünberger Stadtteile Kernstadt, Göbelnrod, Queckborn und Harbach sowie der Fernwalder Ortsteil Annerod. Neben der Chlorung ist das Abstellen der betroffenen Brunnen von Seiten der Stadtwerke die wichtigste Gegenmaßnahme gegen die bakterielle Verunreinigung. Die betroffenen Brunnen des Wasserwerks Queckborn haben die SWG bereits außer Betrieb genommen.
Trinkwasser abkochen
Doch auch jeder Kunde sollte etwas tun. Dazu Matthias Acker: „In den betroffenen Gebieten sollte das Trinkwasser, welches zum Trinken, Zähneputzen, zur Zubereitung von Speisen oder zur Reinigung von Gegenständen, die zur Herstellung und Bearbeitung von Lebensmitteln genutzt werden, abgekocht werden. Beim Kaffeekochen erfüllt die Kaffeemaschine diesen Zweck, denn die handelsüblichen Geräte erreichen Temperaturen von über 80°C bei denen die Keime nicht überlebensfähig sind.“
Dauer der Chlorung
Frühestens am kommenden Freitag, den 29. Mai 2009, werden die Stadtwerke Gießen AG die Chlorung einstellen können. Denn die Wasserproben von zwei aufeinander folgenden Tagen müssen für eine Einstellung der Chlorung bakteriologisch einwandfrei sein. Dazu Matthias Acker: „Wir haben heute noch einmal Proben gezogen und werden das auch in den kommenden Tagen tun. Da diese drei Tage bebrütet werden müssen, bevor ein Ergebnis vorliegt, können wir frühestens am kommenden Freitag die Zugabe von Chlor beenden.“