Immer sauberer durch die Stadt

Künftig sind sechs neue Busse mit effizienter Mild-Hybridtechnik auf Gießens Straßen unterwegs. Damit reduziert die MIT.BUS die Emissionen ihrer Flotte weiter.

 

 

Gießen. Die MIT.BUS, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Gießen (SWG), tauscht sechs 13 Jahre alte Solobusse durch solche der neuesten Generation aus. Wie die gesamte Flotte fahren auch die neuen CITARO C2 S3 Gas Hybrid mit Biomethan – also CO2-neutral und unabhängig von Rohölimporten. Darüber hinaus emittieren die Fahrzeuge noch einmal deutlich weniger Schadstoffe als ihre schon vergleichsweise sauberen Vorgänger. Möglich macht dies eine zeitgemäße Technik: verschlankte Motoren mit 7,7 Liter Hubraum und 302 PS statt Zwölf-Liter-Aggregate. Zudem verfügen die Fahrzeuge über ein sogenanntes Mild-Hybrid-System: Bei jedem Bremsvorgang entsteht Strom, der gespeichert und bei Bedarf abgerufen wird, etwa zum Anfahren. „Dank dieser Technik kommen die neuen Busse mit rund 15 Prozent weniger Treibstoff aus als die sechs ausgemusterten Modelle“, freut sich Mathias Carl, Geschäftsführer der MIT.BUS, anlässlich der Präsentation der neuen Busse, bei der neben den SWG-Vorständen auch die SWG-Aufsichtsratsvorsitzende Astrid Eibelshäuser zugegen war.

 

Schon länger CO2-neutral

„Aus Klimasicht sind wir mit unserem ÖPNV hier in Gießen schon längst angekommen, wo andere Kommunen mit ihrem Nahverkehr in einigen Jahren sein möchten“, beton die SWG-Aufsichtsratsvorsitzende Astrid Eibelshäuser. Und das mit Fug und Recht. Denn seit etwas mehr als drei Jahren betreibt die MIT.BUS ihre komplette Fahrzeugflotte ausschließlich mit Biomethan. Im März 2019 tauschte die SWG-Verkehrstochter die letzten Dieselbusse gegen solche mit Gasantrieb aus. Die Entwicklung in Richtung CO2-Neutralität des Gießener ÖPNV setzten die Verantwortlichen jedoch schon viel früher in Gang: „Wir haben 2006 begonnen, die Flotte sukzessive von Diesel auf Erdgas umzustellen. Und seit 2017 nutzen wir klimaschonendes Biomethan“, führt SWG-Technik-Vorstand Matthias Funk aus. Zu diesem Zeitpunkt waren 40 der damals 54 Busse mit entsprechenden Motoren ausgestattet. Oder anders ausgedrückt: 2017 gelang es der MIT.BUS aus dem Stand, ihre CO2-Emissionen um rund drei Viertel zu reduzieren.

Neben dem Umweltaspekt spricht spätestens seit Beginn des Ukraine-Kriegs noch ein weiteres Argument für den alternativen Kraftstoff: Er entsteht in Deutschland. „Für die Herstellung unseres Biomethans verwenden wir ausschließlich landwirtschaftliche Reststoffe wie Stroh, die bisher ungenutzt bleiben“, erklärt Ulrike Kurze, Leiterin Marketing/PR bei der VERBIO AG. Die MIT.BUS bezieht den regenerativen Treibstoff aus den VERBIO Bioraffinerien in Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

 

Funktionell, sicher, komfortabel

Die neuen Busse punkten aber nicht nur mit ihrem nachhaltigen Antrieb. Auch ihr modernes, hochfunktionelles Design überzeugt. Viele durchdachte Details und praktische Funktionen sorgen für höchstmöglichen Komfort. Durch die Fahrerkabinentür mit einer Trennscheibe über die gesamte Breite gelangt viel Licht in den Innenraum. Zudem hindert die Konstruktion Aerosole an ihrer Verbreitung. Generell spielt das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle. Ein Videosystem verschafft den Fahrerinnen und Fahrern einen optimalen Überblick. Der Abbiegeassistent überwacht schlecht oder gar nicht einsehbare Bereiche per Kamera und schützt so Menschen, die zu Fuß oder per Rad auf den Straßen unterwegs sind. Zudem bieten die neuen Fahrzeuge zwei Plätze für Rollstühle, bequeme Sitze und eine Klimatisierung für heiße Sommertage. „Ein attraktiver ÖPNV ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Verkehrswende. Und genau dazu tragen die neuen Busse bei“, freut sich Bürgermeister Alexander Wright.

 

Den Nahverkehr weiterentwickeln

Insgesamt hat die MIT.BUS rund 2,2 Millionen Euro in ihre sechs neuen Busse investiert, die ab morgen im Liniendienst auf Gießens Straßen unterwegs sein werden. Mit der permanenten Modernisierung ihrer Flotte bekennt sich die MIT.BUS fortwährend zu einem sicheren und umweltschonenden Nahverkehr und erweist sich damit als wichtige Partnerin für die Stadt. Tatsächlich arbeiten die Verantwortlichen im Rathaus und in der Lahnstraße in puncto ÖPNV eng zusammen. „Den Nahverkehr in Gießen nachhaltig weiterzuentwickeln und immer mehr Menschen eine echte Alternative zum Pkw zu bieten, ist zentraler Bestandteil unserer Strategie“, erklärt Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der SWG. Die steht im Einklang mit der kommunalen Vorgabe, Gießen bis 2035 klimaneutral zu machen. Für den ÖPNV können die SWG – wie für andere Bereiche auch – Vollzug melden. Obwohl bei der Produktion des Biomethans geringe Mengen CO2 frei werden. Denn diesen kleinen Rest kompensiert das Unternehmen über Zertifikate.

 

Sechs neue Mild-Hybrid-Busse ersetzen 13 Jahre alte Solobusse im Fuhrpark der SWG-Tochter MIT.BUS. Am 18. Mai stellten der Kaufmännische SWG-Vorstand Jens Schmidt, die SWG-Aufsichtsratsvorsitzende Astrid Eibelshäuser, der technische SWG-Vorstand Matthias Funk und der MIT-BUS-Geschäftsführer Mathias Carl die effizienten und klimaschonenden Modelle der Öffentlichkeit vor.

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