Hydraulischer Abgleich spart Heizkosten

Auf die richtige Einstellung kommt es an: Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage spart Energie und verbessert den Wohnkomfort. Die Stadtwerke Gießen informierten in einem Vortrag im Kundenzentrum am Marktplatz, wie das genau funktioniert.

Der Heizkörper im Bad wird morgens nicht richtig warm, im Wohnzimmer rauscht es am Ventil, und im Schlafzimmer glüht die Heizung. Leider keine Seltenheit in deutschen Haushalten, weiß Michael Rösner, Leiter Vertrieb Privat- und Gewerbekunden bei den Stadtwerken Gießen (SWG). „All dies sind Anzeichen dafür, dass die Heizanlage nicht optimal auf das jeweilige Gebäude abgestimmt ist. Dadurch kommt es im Leitungssystem zu Druckunterschieden – das warme Wasser aus dem Heizkessel kann sich nicht gleichmäßig verteilen“, erklärt Michael Rösner.
Doch wenn die Heizanlage nicht optimal läuft, geht das nicht nur zu Lasten des Wohnkomforts. „Eigentümer, die sich für einen hydraulischen Abgleich entscheiden, sparen sowohl Energie als auch Heizkosten“, weiß Michael Rösner. Was genau hinter dem Begriff steckt und wie groß die Einsparungen sein können, darüber informierten die Stadtwerke Gießen am Dienstag, den 22. März in ihrem Kundenzentrum am Marktplatz.

Effizient und kostengünstig

Beim hydraulischen Abgleich wird die Heizungsanlage fachgerecht eingestellt. In ihrem Vortrag erklärte SWG-Energieberaterin Astrid Weixler, wie der Heizungsfachmann dabei vorgeht. „Zunächst ermittelt der Installateur den Wärmebedarf für jeden Raum. Abhängig von der Heizkörpergröße und der Vorlauftemperatur bestimmt er anschließend die benötigte Menge an Heizwasser.“ Anschließend regelt er den Durchlauf des Heizwassers an den voreinstellbaren Thermostatventilen der Heizkörper. Diese ermöglichen es, den Volumenstrom im Heizkörper genau festzulegen – also zu bestimmen, wie viel Wasser pro Zeiteinheit durch den Heizkörper fließt. Im Ergebnis führt der hydraulische Abgleich dazu, dass im gesamten Haus an jeder Stelle exakt die Wärmemenge ankommt, die dort auch benötigt wird. Astrid Weixler machte deutlich, warum eine falsch eingestellte Heizanlage häufig zu einem deutlich höheren Energieverbrauch führt: „Bleiben einige Heizkörper kalt, erhöht der Eigentümer oft einfach die Vorlauftemperatur. Das löst zwar das Problem, geht jedoch zu Lasten der Heizkosten.“
Nach einem hydraulischen Abgleich lässt sich die Vorlauftemperatur senken und die Pumpenleistung auf ein Minimum reduzieren. „In den meisten Fällen genügen kleinere Maßnahmen, um eine Energieeinsparung von rund 15 Prozent zu erreichen – und das nur mit geringem Kostenaufwand“, rechnete Astrid Weixler vor. Gerade Heizanlagen mit Brennwertgerät, die ohnehin schon effizient arbeiten, können so noch weiter optimiert werden.

Geballte Kompetenz

Die SWG bieten den hydraulischen Abgleich zusammen mit der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Gießen an. Er ist Baustein des Dienstleistungspakets „enerGIeßen“.
„Kunden, die sich für einen hydraulischen Abgleich interessieren, wenden sich zunächst an die Ansprechpartner im Kundenzentrum. Gemeinsam wählen wir dann einen Partnerinstallateur aus“, erläuterte Astrid Weixler. Während eines Hausbesuchs beim Kunden nimmt der entsprechende Innungsbetrieb anschließend alle nötigen Daten der Heizungsanlage auf und gibt sie an die Experten bei den SWG weiter.

In einem weiteren persönlichen Gespräch im Kundenzentrum legen die Berater dem Kunden dar, wie sich seine Heizungsanlage über den hydraulischen Abgleich optimieren lässt und erstellen ihm ein Festpreis-Angebot.  Sobald der Auftrag erfolgt, macht sich der Fachbetrieb an die Arbeit. „Die Installateure benötigen beispielsweise in einem typischen Einfamilienhaus mit sechs Räumen etwa einen halben Tag, um die voreinstellbaren Thermostatventile einzubauen“, erklärte Astrid Weixler.

In einem abschließenden Inspektionsbericht, der dem SWG-Angebot „Heizungs-CheckPlus“ gleichzusetzen ist, werden die Kunden umfassend über Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung und Wärmeübergabe in ihrem Gebäude informiert. „So ermöglichen wir unseren Kunden, sich zusätzliches Sparpotenzial zu erschließen und mit geringen Kosten die Energieeffizienz noch weiter zu steigern“, unterstrich Astrid Weixler abschließend.

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