Heute an Ideen für morgen arbeiten

Startschuss für die GründerWerkStadt (v.l.): Olaf Volkmer, Leiter Energieeinkauf und Handel SWG, Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand SWG, Julia Althen, erste Gründerin in der GründerWerkStadt, und Matthias Funk, Technischer Vorstand SWG

Die Stadtwerke Gießen (SWG) bieten jungen Menschen künftig eine neue Plattform, innovative Ideen weiterzuentwickeln und zur Marktreife zu bringen. Mit der GründerWerkStadt unterstützen die SWG Start-ups. Das Konzept dahinter stellten die SWG am 19. Januar bei einem Pressetermin vor.

In der Energiebranche hinterlässt der digitale Wandel deutliche Spuren. Er stellt Versorgungsunternehmen vor neue Herausforderungen und bietet gleichzeitig vielfältige Chancen. Daher gewinnen umfassende IT-Kompetenzen auch für die Stadtwerke Gießen immer mehr an Relevanz. „Wir stellen uns der Aufgabe, die die Digitalisierung mit sich bringt, und gehen nun einen weiteren Schritt in die Zukunft“, erklärte Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der Stadtwerke Gießen (SWG), bei einem Pressetermin am 19. Januar. Gemeinsam mit dem Technischen Vorstand Matthias Funk sowie Olaf Volkmer, Leiter Energieeinkauf und Handel, präsentierte er das Konzept der GründerWerkStadt.
„Wir wollen junge Menschen mit guten Ideen fördern und ihnen dabei helfen, ein Geschäftsmodell auf dem Markt zu etablieren“, erläuterte Matthias Funk.

Reif für den Markt
Zunächst geht es für die jungen Gründer in einer sogenannten IdeenWerkStadt darum, die ersten Überlegungen zu einem Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Drei Monate lang erhalten sie dafür eine finanzielle Unterstützung, können die Räumlichkeiten auf dem SWG-Gelände nutzen und profitieren von den Erfahrungen des Unternehmens. „Mit einem ausgefeilten Konzept bewerben sich die Start-ups dann für die nächste Phase, die eigentliche ‚GründerWerkStadt’. Sie bietet den jungen Frauen und Männern zwölf Monate Zeit sowie alle notwendigen Ressourcen, um an ihren Ideen zu arbeiten und ein Unternehmen zu gründen“, schilderte Olaf Volkmer, Verantwortlicher bei den SWG für die „IdeenWerkStadt“ und die „GründerWerkStadt“. Kommt es schließlich zur Gründung des Unternehmens, dann erhalten die Stadtwerke Gießen einen Anteil daran – im Gegenzug für die finanzielle Unterstützung der Start-ups.
Die Räumlichkeiten der „GründerWerkStadt“ sind direkt auf dem SWG-Werksgelände in der Lahnstraße untergebracht. Aus gutem Grund, wie Jens Schmidt betonte: „Hier können sich Gründergeist und unsere ureigenen Stärken verbinden und Innovatives schaffen.“ Davon abgesehen vereinfacht die physische Nähe die Kooperation. „Es ist wichtig, sich untereinander auszutauschen und persönliche Gespräche zu führen, denn daraus entstehen immer wieder neue Ideen und Lösungsansätze. Dieses Prinzip kennen wir bei den Stadtwerken Gießen seit vielen Jahrzehnten sehr gut. Ähnliches praktizieren wir bereits im Rahmen einer langjährigen Kooperation mit der hiesigen THM“, ergänzte Matthias Funk.

Zukunftstrends im Blick
Grundsätzlich kann sich jeder angehende Junggründer für einen Platz in der „IdeenWerkStadt“ beziehungsweise der „GründerWerkStadt“ bewerben. „Was die Themen betrifft haben wir die Kriterien bewusst sehr offen gehalten, wobei sich das Gros wohl um innovative IT-Lösungen für die Energiewirtschaft drehen dürfte“, erklärte Jens Schmidt. „Aber auch wenn jemand ein ganz anderes tolles Konzept hat, etwa in Sachen Fachkräfte-Recruiting, Big Data, Wissensmanagement oder Sicherheit, bestehen sehr gute Chancen, dass wir das Projekt in die engere Wahl nehmen“, versicherte Matthias Funk.
Um an ihren Ideen zu tüfteln und sie marktreif zu machen, brauchen die Start-ups entsprechende Räumlichkeiten. Die entstehen gerade im Obergeschoss des Umspannwerks West: ein 180-Quadratmeter-Großraumbüro mit rollbaren Tischen, zwei Einzelplätzen, einer Präsentationsecke und einer kleinen Küche. „Wir schaffen hier das passende Ambiente“, unterstrich Olaf Volkmer.

Bewerbungsphase gestartet
Zur „GründerWerkStadt“ und zur „IdeenWerkStadt“ gehört auch eine informative Website unter www.gruenderwerkstadt.de. Hier finden Interessierte alle wichtigen Informationen und können sich direkt bewerben. Für die „IdeenWerkStadt“ genügt eine ausführliche Beschreibung der Idee. Wer in die „GründerWerkStadt“ aufsteigen möchte, muss hingegen konkretere Vorstellungen formulieren. „Wir möchten wissen, welche Probleme das spätere Produkt lösen soll oder welchen Wert es schafft. Dazu gehören auch Fragen wie: Wie sieht das Wettbewerbsumfeld aus? Wo lauern Fallstricke? Warum bekommen ausgerechnet Sie das hin? Welche Unternehmensform stellen Sie sich vor?“, zählte Olaf Volkmer auf.
Die beiden SWG-Vorstände sind sich sicher: „Wir werden einige junge, kreative Menschen dabei unterstützen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Damit schaffen wir nicht nur einen Mehrwert für die Start-ups und uns selbst, sondern bringen in puncto Gründergeist und Innovationskraft auch die Stadt und die Region, also unsere Heimat, ein Stück voran.“

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