Vom 14. bis zum 18. August gelten in der RMV-Mobilitätszentrale im SWG-Kundenzentrum verkürzte Öffnungszeiten von 13 bis 18 Uhr.
Gießen. In der kommenden Woche öffnet die RMV-Mobilitätszentrale im SWG-Kundenzentrum am Marktplatz von Montag bis Freitag jeweils von 13 bis 18 Uhr. Hintergrund dieser Maßnahme: Die Stadtwerke Gießen (SWG) setzen alles daran, ihren Kundinnen und Kunden die gewünschten Jahresabonnements zum 1. September freizuschalten. „Die Zahl der Anträge ist derzeit so groß, dass wir die Vormittage der kommenden Woche benötigen, um sie rechtzeitig abzuarbeiten“, erklärt Anne Müller-Kreutz, Leiterin Nahverkehr-Services bei den SWG. Selbstverständlich haben die SWG ihre personellen Kapazitäten vollständig ausgeschöpft. Wichtig zu wissen: Die vorübergehend verkürzten Öffnungszeiten gelten nur für die RMV-Mobilitätszentrale. Die SWG-Kundenberatung und die Energieberatung stehen wie gewohnt zur Verfügung.
Andrang mit Ankündigung
Der aktuelle Engpass kündigte sich an. Denn zur in dieser Zeit naturgemäß starken Nachfrage nach dem Schülerticket Hessen kommt aktuell ein noch begehrteres Angebot: Anträge zum vergünstigten Deutschland-Ticket machen tatsächlich den Löwenanteil der derzeit bei den SWG zu bearbeitenden Bestellungen aus. Auch dafür gibt es einen Grund: Das Land Hessen gewährt Menschen, die Bürgergeld, Wohngeld oder Leistungen nach dem Sozialhilfegesetz oder nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, einen Preisnachlass auf das Deutschland-Ticket. Als Nachweis für die Berechtigung, eine solche bezuschusste Fahrkarte zu erwerben, dient der Hessenpass Mobil. Dieses Dokument wird den berechtigten Personen von den zuständigen Sozialbehörden automatisch zugesandt.
Leider kam es hier bei etwa 95 Prozent der Betroffenen zu einer technisch bedingten, massiven Verzögerung. Die Pässe waren nicht wie geplant Anfang Juni verfügbar, sondern erst in der zweiten Julihälfte. „Genau diese Verzögerung führte dazu, dass die Anträge nicht wie gewohnt sukzessive nach dem Eintreffen bearbeitet werden konnten, sondern wegen des kurzfristigen Eingangs immer mehr aufliefen“, erklärt Anne Müller-Kreutz den Zusammenhang. Dazu kommt, dass das vergünstigte Deutschland-Ticket nicht wie die normale Variante online verfügbar ist. „Die Menschen müssen zu uns kommen und das Ticket beantragen“, bringt es Anne Müller-Kreutz auf den Punkt.
Das Problem lösen
Die RMV-Mobilitätszentrale vormittags zu schließen und die üblicherweise in dieser Zeit eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Bearbeitung der Anträge zu betrauen, kristallisierte sich schnell als die sinnvollste Lösung heraus. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und sehr genau abgewogen. Denn natürlich fällt es uns schwer, einen gewohnten Service zu reduzieren, um einen anderen bieten zu können“, erklärt Anne Müller-Kreutz und ergänzt: „Wir bitten unsere Kundinnen und Kunden um Verständnis für unsere Entscheidung und für eventuelle Unannehmlichkeiten, die daraus entstehen. Aber wir sind der Überzeugung, hier zum Wohl der überwiegenden Mehrheit gehandelt zu haben.“