Angst nehmen und Respekt bewahren

Von links: Reinhard Paul (SWG), Matthias Funk (SWG), Mirko Bregulla (2. Platz), Thomas Weber (2. Platz), Sebastian Lulay (1. Platz), Andre Paolini (2. Platz), Matthias Fink (SWG), Professor Nikolaus Zieske (THM)

Studierende der Technischen Hochschule haben sich eingehend mit der Neugestaltung des Krematoriums auf dem Neuen Friedhof in Gießen beschäftigt. Diese herausfordernde Aufgabe meisterten alle angehenden Architekten. An einen der Entwürfe würden sich die Stadtwerke Gießen bei einem Umbau sogar sehr eng halten.

1975 wurde das Krematorium auf dem Neuen Friedhof in Gießen gebaut und vor einigen Jahren in puncto Technik umfassend modernisiert. Möglicherweise steht in den kommenden Jahren eine weitere Sanierung an. Den Grund erläutert Reinhard Paul, technischer Vorstand der Stadtwerke Gießen AG (SWG), die das Krematorium seit Anfang 2013 betreiben: „Für Angehörige ist das Krematorium der Ort, an dem sie die Verstorbenen das letzte Mal sehen und sich von ihnen verabschieden. Diese Momente der Trauer sollten in würdevoller, angenehmer und ruhiger Umgebung stattfinden. Das ursprüngliche Gebäude trägt dem nicht ausreichend Rechnung. Dies könnten wir bei einem Umbau ändern.“ Unter anderem würden Technik-, Büro- und Abschiedsräume stärker als bisher voneinander getrennt werden.

Studierende der THM entwerfen Konzepte
Zur möglichen Neugestaltung des Krematoriums leisteten mehrere Studierende der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) einen entscheidenden Beitrag. Im Rahmen eines Kurses von Professor Nikolaus Zieske erstellten 16 Architekturstudierende jeweils einen Entwurf für neue Räumlichkeiten. Alle Konzepte entstanden unter dem Motto „Angst nehmen, Respekt bewahren“ und orientierten sich gleichzeitig an einem Anforderungskatalog der SWG.
„Für die Studierenden war es eine besondere Herausforderung und zugleich eine wertvolle Erfahrung“, erklärt der THM-Dozent. „Mehrere Male haben sie das Krematorium besucht. Sie mussten sich zudem emotional mit den Themen Tod und Trauer auseinandersetzen und diese Gefühle in ihre Arbeiten einfließen lassen.“ Dass ihnen dies mit Bravour gelang, unterstreicht Reinhard Paul: „Sämtliche Entwürfe haben uns gefallen und erfüllen die Anforderungen. Es fiel schwer, einen Favoriten zu finden.“ Schließlich entschieden sich die Stadtwerke Gießen für die Arbeit von Sebastian Lulay.
„Wenn der Umbau kommt, werden wir uns möglichst nah an das ausgewählte Konzept halten“, versichert Matthias Fink, technischer Betriebsleiter des Krematoriums der SWG. Für die Unterstützung bedankten sich die Vertreter der Stadtwerke Gießen am Donnerstag, dem 3. Juli, persönlich bei Professor Nikolaus Zieske sowie den Studierenden. Zudem überreichte Reinhard Paul den angehenden Architektinnen und Architekten zur Anerkennung ihrer herausragenden Arbeit eine Urkunde.

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