In puncto Öffentlichkeitsarbeit gut gerüstet – das gilt für die Presseverantwortlichen und Führungskräfte der Feuerwehren aus der Region. Für sie stand am Samstag, den 13. September der Praxisworkshop des Kreisfeuerwehrverbandes Gießen und der Stadtwerke Gießen zum Thema „Kommunikation“ auf dem Programm. Im März hatten die beiden Partner bereits zum Seminar „Grundlagen der Pressearbeit“ eingeladen.
Am Einsatzort die Fragen des Rundfunks beantworten, Mitteilungen für die Medien verfassen und stetig Präsenz im Internet zeigen – diese anspruchsvollen Aufgaben stellen sich allen Presseverantwortlichen freiwilliger Feuerwehren regelmäßig. Im Gegensatz zu Medienprofis anderer Rettungsdienste, etwa der Polizei, verfügen die meisten ehrenamtlichen Helfer in dieser Position nicht über eine entsprechende berufliche Ausbildung. Sie erlernen das Handwerkszeug meist nebenbei in ihrer Freizeit. Für umso wichtiger hält Michael Weber, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Gießen, entsprechende Schulungen, wie sie kürzlich im Kooperationsvertrag zwischen den Stadtwerken Gießen (SWG) und dem KFV verankert wurden. „Wir freuen uns, dass die Stadtwerke Gießen als Partner helfen, professionelle Weiterbildungsseminare für die Medienverantwortlichen der freiwilligen Feuerwehren zu organisieren und auszurichten.“
Ein umfangreicher Theorieworkshop mit hochkarätigen Referenten fand bereits im März statt. Am Samstag, den 13. September folgte die Fortsetzung – der Praxisteil, bei dem die Teilnehmer selbst Hand anlegen mussten.
Aufgaben im Team meistern
„Der gesamte Tag steht im Zeichen des Ausprobierens und Übens. Gemeinsam mit dem Kreisfeuerwehrverband sowie den Referenten haben wir Aufgaben entwickelt, die sich auch in der Realität stellen“, erklärte Ulli Boos, Leiter Marketing bei den SWG, zum Auftakt des Kommunikationsworkshops. „Wir hoffen, dass die Teilnehmer möglichst viele hilfreiche Erkenntnisse mitnehmen und sich anschließend gut gerüstet fühlen für künftige Herausforderungen in puncto Öffentlichkeitsarbeit.“
Das Programm des Praxisseminars gliederte sich in drei Themengebiete. Constanze Schleenbecker-Büttner, Journalistin beim Hessischen Rundfunk und Kommunikationstrainerin, übte gemeinsam mit den Seminarteilnehmern das Verfassen von Pressemitteilungen. Beispielhaft zeigte sie, worauf es bei dieser Art von Texten besonders ankommt. In der Arbeitsgruppe von Stefan Thörner und Carsten Kestawitz, beide Pressesprecher und Leiter des Teams für Öffentlichkeitsarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Lich, drehte sich alles um die Pflege eines Facebook-Auftritts. Beantwortet wurden unter anderem Fragen nach den passenden Inhalten für Social-Media-Kanäle und häufig begangenen Fehlern. Auf ein Interview vor laufender Kamera konnten sich die Teilnehmer während des Workshops von Stefan Becker vom Kreisfeuerwehrverband und Constanze Schleenbecker-Büttner vorbereiten – eine einmalige Gelegenheit, um diese Situation unter Profianleitung durchzuspielen.
„Viele Seminare und Weiterbildungsangebote überzeugen mit guten Inhalten, sie bleiben jedoch auf der theoretischen Ebene. Heute hat sich wieder einmal gezeigt: Nichts geht über selbst gemachte Erfahrungen. Angereichert mit wertvollen Tipps von Experten sind sie die beste Vorbereitung auf größere Herausforderungen oder alltägliche Aufgaben“, betonte Ulli Boos.